Plazenta Kraft

Während der Schwangerschaft hat die Plazenta eine klar definierte Aufgabe. Sie versorgt den Embryo mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Jedoch endet ihre Kraft nicht mit der Entbindung. Die meisten Säugetiere (Katze, Hund, Pferd,…) fressen ihre Plazenta nach der Geburt auf. Zwar gibt es nur wenig Forschung zum Verzehr der Plazenta, bekannt ist jedoch, dass sie Prostagladine enthält, welche der Gebärmutter helfen sich nach der Geburt wieder zusammen zu ziehen, sowie Oxytocin, welches die liebevolle Bindung zwischen Mutter und Kind unterstützt und anregend auf den Milchfluss wirkt.

Wenn man es schafft den tradierten Ekelfaktor zu überwinden kann der Verzehr der Plazenta einen wichtigen Beitrag zur Genesung nach einer Geburt leisten.

Die Plazenta kann für die Aufnahme von Nährstoffen sorgen, die während der Schwangerschaft und Entbindung verloren gegangen sind. Sie kann Nachblutungen mildern, die Stimmung aufhellen und somit einer Wochenbettdepression entgegen wirken.

Während der Schwangerschaft hat die Plazenta das heranwachsende Baby mit Nährstoffen versorgt und sich darüber hinaus um die Produktion und Regulierung von Hormonen gekümmert. Ein wichtiges Plazenta-Hormon ist CRH (Corticotropin-Realeasing-Hormon), das für Stressabbau sorgt und auch nach der Geburt in ihr bleibt. Befürworter des Plazentaverzehrs sind überzeugt, dass das Einnehmen der Plazenta in den Tagen nach der Entbindung den CRH-Spiegel stabilisiert und eine stressfreie Mutterschaft bewirken kann.

Die Plazenta einzunehmen kann ein bedeutungsvoller Schritt sein, um den Kreis von Schwangerschaft und Entbindung zu schließen. Der Körper hat die Plazenta während der Schwangerschaft gebildet, um den Embryo mit Nährstoffen zu versorgen, nun kann der Körper der Mutter -und damit auch das Baby- nach der Entbindung von ihren positiven Eigenschaften profitieren.

Die Einnahme der Plazenta als Therapeutikum

  • Traditionell chinesische Medizin: getrocknetes Plazentapulver zum Anregen der Laktion / Infertilitätsstörungen
  • Plazentaextrakte als Injektion: z.B. Antiinflammatorisch wirksam bei Polyarthritis oder regenerierend und wachstumsfördernd bei Nervenläsionen
  • Risiko für eine Intoxikation (mikrobiologische Kontamination und Gehalt von potenziell toxischen Spurenelementen) gering, aber grundsätzlich möglich

Die Einnahme der Plazenta:

  • In roher oder dehydrierter Form könnte die postpartale Genesung, Laktion, Gemütslage und Rückbildung beeinflussen
  • Hormonkonzentrationen in getrockneter Plazenta unterlagen deutlichen Schwankungen bezüglich der einzelnen Plazenten
  • Problem der Proteolyse im Gastrointestinaltrakt bei Einnahme
  • Studie Delander et al. 2013: Nach Einnahme verbesserte Gemütslage im Wochenbett, mehr Energie, vermehrte Milchbildung, verminderte Blutung und schnellere Rückbildung (189 Frauen)
  • Oxytocin als kleies Proteinhormon könnte übe Mukosa aufgenommen werden und hat schnelle, zentrale Wirkung
  • Auch humanes Plazentalaktogen (Milchbildung anregendes Hormon) könnte zu einem verbesserten Befinden im Wochenbett beitragen und bei insuffizienter Laktation wirksam sein. (Evidenzen fehlen)
  • Sowohl in roher, als auch getrockneter Plazenta ist Progesteron in geringen Mengen nachweisbar. Einnahme könnte einen Effekt auf die psychische Gesundheit der Mutter haben (postpartale Depression)
  • Aber: biologische Verfügbarkeit nach der Einnahme?
  • Risiko? Einnahme der eigenen Plazenta nach einer spontanen, interventionslosen Geburt ohne dauerhafte medikamentöse Therapie während der Schwangerschaft hat relativ geringes Risiko

Plazenta-Nutzen:

Auch wenn die beschriebenen Wirkungen vo Pazentaeinnahmen auf einen Placeboeffekt zurückzuführen wären, könnten in bestimmten Fällen Mutter und sKind bei geringem individuellen Risiko von mehr Wohlbefinden und einem Verbesserten Gesundheitszustand profitieren. (Selander et al. 2013/ Coyle et al. 2015)

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